Referent:innen

09:30 Uhr

Gewaltneigung verstehen und bestehen. 

Leben zwischen Angst und Vertrauen

Univ.-Prof. em. Dr. Paul Zulehner

Lehrstuhl Pastoraltheologie Univ. Wien

 

Wenn es stimmt, dass neben Gier und Lüge die Gewalt eine der Strategien ist, mit denen wir uns gegen Angst verteidigen, und wenn es stimmt, das in uns allen von Anfang an eine Urangst lauert, dann gehört es zur Lebenskunst jedes Menschen, inmitten der tiefsitzenden Angst und der daran geknüpften Gewaltneigung menschenwürdig zu bestehen. Dies gelingt, wenn Vertrauen stärker ist als Angst. Damit stellt sich die Frage nach vertrauensgenerierenden Ressourcen. Zählt heute auch Religion dazu?


10:15 Uhr

Gewalt von und gegen alte Menschen.

Ursachen und Lösungsansätze

Doz. Dr. Gerald Gatterer

FH OÖ, Campus Linz und Institut für Alternsforschung Sigmund Freud Privat-Univ. Wien

 

Gewalt ist ein alltägliches Problem geworden. Bestimmte Gruppen von Menschen sind dabei besonders

gewaltgefährdet, bzw. über auch öfter Gewalt aus. Im Vortrag werden die Ursachen von Gewalt von und gegen ältere

Menschen kritisch analysiert und Möglichkeiten von Prävention und gezielten Maßnahmen zur Bewältigung der

Problematik vorgestellt.


11:30 Uhr

Recht und Moral bei Gewalt im Alter

Univ.-Prof. Mag. Dr. Michael Ganner

Institut für Zivilrecht, Universität Innsbruck

 

 

In persönlichen Nahebeziehungen spielt staatliches Recht nur eine Nebenrolle. Menschen sollen ihre Verhältnisse möglichst frei und konsensual gestalten. Die „Familienautonomie“, in welche sich der Staat nicht einmischen soll, wird daher auch grundrechtlich garantiert (Art. 8 EMRK). Wenn vulnerable Personen aber benachteiligt und unangemessen behandelt werden sowie psychischer oder körperlicher Gewalt ausgesetzt sind, greifen Schutzpflichten: rechtliche des Staates sowie moralische und ethische der Gesellschaft. Deren Summe und Interaktionen stellen in Verbindung mit den vorhandenen privaten und staatlichen Strukturen (Beratungs- und Opferschutzeinrichtungen) den vorhandenen Schutzschirm dar. Dessen Funktionsfähigkeit und Potenziale stehen im Mittelpunkt des Vortrags. 


12:15 Uhr

 

„Die Erkennung und Versorgung Gewaltbetroffener ist eine Herausforderung
für das Gesundheitswesen. Auch oder besonders bei betroffenen älteren Menschen“

Mag.ª Anna Pfeifer DGKP, Gewaltschutzbeauftragte

Kompetenzzentrum Gewaltschutz der Tirol-Kliniken

MMag.ª Anna Aglan, Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin, Gewaltschutzbeauftragte

Kompetenzzentrum Gewaltschutz der Tirol-Kliniken

DGKP Claudia Schwaha, Gewaltschutzbeauftragte

Landeskrankenhaus Innsbruck

 

Betroffene von Gewalt jeden Alters stellen sich Tag für Tag im Gesundheitswesen mit einem sehr breiten Spektrum an Symptomen vor. Die Früherkennung der Betroffenen stellt einen wesentlichen Beitrag für eine effektive Intervention dar. Aber wie läuft das im Gesundheitswesen ab? In diesem Vortrag soll aus dem Blickwinkel der Pflege und der Psychologie die Vorgehensweise und auch die möglichen Hürden dar- und vorgestellt werden. Auch ein Projekt, das im Sommer 2025 initiiert worden ist, nämlich die Entwicklung eines Screeningverfahrens zur frühzeitigen Erkennung gewaltbetroffener älterer Patient:innen wird präsentiert.


13:00 Uhr

 

Podiumsdiskussion

 

Unsichtbare Gewalt – Sichtbare Verantwortung: Wer hilft? Was hilft?

Mag.ª Petra Jenewein

Amt der Tiroler Landesregierung - Abteilung Gesundheitsrecht und Krankenanstalten, Tiroler Gesundheitsfonds

diskutiert mit:

 

Mag.ª Gertrud Devich, Geschäftsführerin, VAGET

Armin Graber DGKP, Pflegedirektor, Landes-Pflegekliniken Tirol

OR Mag.ª Michaela Kutschera, MA - Referatsleitung SVA 3 und Stv. Abteilungsleiterin, Landespolizeidirektion Tirol

MMag.ª Andrea Laske – Geschäftsführerin, Gewaltschutzzentrum Tirol 

Mag.ª Gabriele Plattner - Geschäftsführerin,  Frauenhaus Tirol  

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